Die Features des Grafiksoftware-Moduls Mario Paint waren schon bei Erscheinen Anfang der 90er eher ein Witz; gemacht zum promoten der in Europa kommerziell erfolglosen SNES-Maus. Wie es die Retro-Szene will hat sich um die eingeschränkten, aber trotzdem merkwürdig entzückenden Möglichkeiten dennoch ein kleiner Kult gebildet. Neben Spielereien mit der Animations-Software wurde besonders dem integrierten Musikprogramm Aufmerksamkeit gewidmet, und mit seiner Umsetzung für den PC wurde auch die Verbreitung der eigenen Kompositionen möglich – etwas, was viele derart ausgerichtete Titel für Konsolen häufig vermissen ließen.
Kalvin
Frisches aus der NEO 2009 Spring Compo: SnailRace ist ein animiertes Kartenspiel für bis zu 6 Spieler und einen Nintendo DS. Die hübsch gestaltete 2D-Grafik, die solide Programmierung und die spaßige Spielidee wissen das Homebrew-Herz zu erfreuen.
Noch ein Beitrag zur diesjährigen Winter Compo der Drunken Coders: Wintery Space Adventure ist ein 3D-Shooter mit Touchscreen-Steuerung bei leicht von Futurama inspirierter Weihnachts-Hintergrundstory. Das ansehnliche Spiel verfügt über ein Tutorial, zwei Schiffs- und verschiedene Gegnermodelle und Spielvarianten.
Talente der elektronischen Musik dürfen sich auf dem DS schon in zahlreichen Homebrew-Musikprogrammen austoben. NitroTracker ist dabei bisher unerreicht – das ambitionierte Step-Sequenzer-Projekt GrooveStep könnte sich allein im Funktionsumfang jedoch bereits auf eine Stufe mit dem beliebten Tracker gestellt haben.
Der Heimcomputer MO5 der französischen Firma Thomson aus dem Jahr 1984 erlangte im Grunde nur in seinem Heimatland Popularität. Hierzulande dürfte allerhöchstens der serienmäßig mit ausgelieferte Lichtgriffel noch als Kuriosität bekannt sein. Nichtsdestotrotz darf bei dem breiten Angebot an Antikmaschinen-Emulation auf dem DS natürlich auch dieser Klassiker nicht fehlen, gerade bei der äußerst aktiven französischen Homebrewszene.
Evelonth ist ein kurzer Abenteuer-Platformer, der Euch in die Rolle von Raint, einem Bewohner des titelgebenden Planeten versetzt. Der wird eines Morgens von seinem wohl vorahnenden Großvater in den Wald geschickt, um die zu dieser Jahreszeit eigentlich noch nicht gereiften Blen-Früchte zu sammeln. Mit seinem Hund Nax macht er sich frühmorgendlich dennoch auf den Weg, nur um bei der Rückkehr sein Heimatdorf zerstört vorzufinden und fortan vor die Aufgabe gestellt zu sein, den Planeten vor der bösen menschlichen Bedrohung retten.
Bisse verstrahlter Spinnen haben so ihre Tücken: Der eine darf zwischen New Yorker Wolkenkratzern RL-Pitfall spielen und kriegt am Ende das Mädchen; der andere wacht als 50 Pixel große Cyber-Spinne in einer minimalistischen 2D-Welt auf und sieht allerhöchstens die glücklich glänzenden Augen eines Retro-Geeks. Aber es hilft ja nix, the grass is always greener und die Fähigkeiten vom Anfang werden durch deprimiert-spinnertes Einkugeln auch nicht mehr: Die Mikrospinne muss in diesem Homebrew-Platformer trotzdem mit viel Geschick zum unbekannten Ziel geführt werden. Und wer könnte zwei traurig blickenden blauen Pixeln schon widerstehen?
In der Geschäftswelt ist der Glaube an den Elevator Pitch verbreitet: Eine gute Idee für eine Innovation muss während einer Fahrstuhlfahrt, also in maximal 30 Sekunden erklärbar sein. Die 5 Sekunden-Marke brechen nur treffende Vergleiche: Und bei Tetrominout! ist das nicht sonderlich schwer, denn dieser Puzzler ist schlicht Breakout und Tetris in einem.